Detlef Hofmann ist neuer Chefbundestrainer Nachwuchs

Detlef Hofmann freut sich auf die neue Aufgabe ©GES
Detlef Hofmann freut sich auf die neue Aufgabe                                                               ©GES

Die Nachricht einer Umstrukturierung im Deutschen Kanu-Verband (DKV) kam nach dem weniger erfolgreichen Abschneiden bei den diesjährigen Weltmeisterschaften im Nachwuchsbereich aber auch in der Leistungs- klasse nicht ganz überraschend. Nicht unbedingt erwartet wurde dabei jedoch, dass Detlef Hofmann zum neu geschaffenen Cheftrainer Nach- wuchs auserkoren wurde.

Auch der Olympiasieger von 1996 selbst hatte mit dieser Entwicklung nicht gerechnet: „Mein Ziel war es zwar schon immer, in eine strategisch leitenden Funktion beim DKV zu kommen, allerdings hatte ich erst nach Rio damit gerechnet – dass dies nun bereits jetzt geschieht, kommt auch für mich überraschend.“

Präsidium und Sportdirektor des DKV waren nicht nur wegen des schlechten Abschneidens bei der WM in Moskau beunruhigt, sondern vor allem wegen der schlechten Ergebnisse bei der Junioren-WM schon im dritten Jahr in Folge. Einmal mehr wurde in diesem Jahr offensichtlich, dass es andere Nationen zur Zeit besser gelingt, neue Talente hervorzubringen und diese bis in die Weltspitze zu führen.Deshalb war beim DKV nun schnelles Handeln gefordert, um die internationale Vormachtstellung nicht zu verlieren.

Gerade nach den hervorragenden Ergebnissen auf den diesjährigen Deutschen Meisterschaften war für die Ver- antwortlichen im DKV erneut ersichtlich, dass die Nachwuchsarbeit in Baden-Württemberg unter Detlef Hofmann in den letzten Jahren einen enormen Sprung gemacht hat. „Für die Lösung unserer Nachwuchsprobleme kann ich mir keinen kompetenteren als Detlef Hofmann vorstellen. In seiner Arbeit am Bundesstützpunkt Karlsruhe/Mannheim hat er geeignete Lösungswege der Talententwicklung aufgezeigt, die es gilt, in andere Regionen modifiziert zu übertragen.“ wertschätzt Sportdirektor Dr. Jens Kahl die Arbeit des Karlsruher Erfolgscoachs.

„Ich hätte zwar gerne auch noch bis Rio die Kajak Herren weiter trainiert, aber das Angebot nach zehn Jahren als Disziplintrainer nun als Cheftrainer alleinverantwortlich zu arbeiten war eben auch extrem reizvoll“, gibt Hofmann zu.Mit der Neuschaffung der Nachwuchs-Cheftrainerstelle hat der DKV somit die gesamte Verantwortung, die bis- her beim Cheftrainer Reiner Kießler lag, auf zwei Personen verteilt. Kießler wird sich ausschließlich um die A- M!annschaft kümmern, und Hofmann übernimmt den kompletten Unterbau.

Nun liegt es am Karlsruher Coach, sein regionales Erfolgsmodell bundesweit zu verbreiten: „Da überall sehr unter- schiedliche Voraussetzungen bestehen, wird es sicher nicht einfach werden, kurzfristig in die Erfolgsspur zurück- zukehren, aber ich denke, das Potential ist da, und man darf nichts unversucht lassen!“
Obwohl die Chefbundestrainerstelle für den Nachwuchsbereich erst vor wenigen Tagen neu geschaffen wurde, hat Hofmann bereits klare Vorstellungen, wie er die Herausforderungen dieses Amts erfolgreich bestreiten kann: „Ich habe ja immer einen hervorragenden Kontakt zur Basis gehabt, und mir war es bei all der Spitzenleistung auch immer wichtig, in der kompletten Breite vertreten zu sein. Jetzt müssen wir erst mal in Ruhe ein kompetentes Team zusammenstellen, um strategisch an die Sache ran zu gehen“.