Verena Hantl versilbert Europaspiele

Die Europaspiele im aserbaidschanischen Baku sind noch voll im Gange, da sind die Karlsruher Kanutinnen bereits mit vielen positiven Eindrücken zurück in der Heimat.
Der sportliche Wert der Veranstaltung, die von den europäischen Olympia Komitees ausgerichtet wird, steht bei vielen Sportarten in Frage. Die Kanuten haben die Europaspiele, trotz Kritik am Zeitpunkt, ernst genommen und so kam es in Mingachevir, das knapp 300 Kilometer westlich von Baku liegt, quasi zur Neuauflage der im Mai ausgetragenen Europameisterschaften.

Verena HANTL, Aktion. Rheinbrueder Karlsruhe, Shooting 2015, Karlsruhe 27.04.2015 --
                            Verena Hantl hat nach dem Erfolg in Baku gut lachen!                              ©GES

Mit einer Silbermedaille und drei TopTen-Platzierungen im Gepäck stiegen Verena Hantl und Sabine Volz am Mittwoch in Frankfurt aus dem Flieger. Verena Hantl gewann in „einem der schönsten Rennen, die wir jemals gefahren sind“, die Silbermedaille im Viererkajak über 500 Meter mit Franziska Weber, Conny Waßmuth (beide Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig). Dabei musste sich das deutsche Damen-Quartett nur den Ungarinnen geschlagen geben und konnte die hoch gehandelten Polinnen auf Distanz halten. Im Einerkajak über 500 Meter entschied Hantl das B-Finale für sich: „Das war ein versöhnlicher Abschluss, denn ich wusste, dass ich mehr drauf habe, als das was ich im Semifinale gezeigt habe!“ Das ihre Zeit im A-Finale für einen siebten Platz gereicht hätte, stimmte sie zudem positiv. „Ich weiß, dass man die Zeiten von den beiden Finalen nicht vergleichen darf aber für´s Ego ist es trotzdem gut!“

Sabine Volz fährt persönliche Bestzeit

Sabine VOLZ / Aktion im Boot auf dem Wasser. Fotoshooting Rennmannschaft Rheinbrueder Karlsruhe, 01.05.2015 --
                              Sabine Volz fuhr in Baku persönliche Bestzeit!                                           ©GES

Sabine Volz lies im 200 Meter-Semifinale ihr ganzes Können aufblitzen. Mit 39,736 Sekunden stellte die 24-jährige Sprinterin eine neue persönliche Bestzeit auf. „Auch wenn der Wind sicherlich geholfen hat, war es meine schnellste Zeit die ich je gefahren bin!“, freute sie sich nach dem Rennen.
 Diese positive Stimmung wollte sie mit ins Finale nehmen und liebäugelte damit etwas näher an die Spitzenpositionen ranzufahren. Doch im Finalrennen fand Sabine einfach nicht ins Rennen und belegte den achten Platz. „Es lief heute einfach schlecht!“, bilanzierte sie nach dem Rennen enttäuscht und lies sich auch nicht damit trösten, dass sie bis kurz vor Schluss mit dem gesamten Feld um den vierten Platz stritt. Im Zweierkajak der bereits 35 Minuten nach dem Einer-Finale stattfand erreichte Volz zusammen mit Conny Waßmuth den siebten Platz.
Ihr Heimtrainer und Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann verstand die Enttäuschung nicht so richtig: „Sabine ist ein tolles Semifinale mit neuer persönlicher Bestzeit gefahren und hat sich schon im zweiten Jahr in Folge für die Finals der Weltspitze qualifiziert. Im Endlauf war leichter Gegenwind, der den anderen Sportlerinnen, die auch alle deutlich schwerer sind als sie, sicher geholfen hat. Sie war bis 50 Meter vor dem Ziel in Tuchfühlung zur Bronzemedaille. Da muss man nicht enttäuscht sein, sondern darf sich über die Konstanz in der Weltspitze vertreten zu sein freuen!“

Europaspiele sorgen für Motivationsschub
Bei den Europaspielen haben die beiden Karlsruher Olympiahoffnungen aber nicht nur sportliche Erlebnisse, sondern auch viele Eindrücke aus dem Athletendorf in Baku gesammelt. „Wir waren vor den Wettkämpfen eine Nacht im Athletendorf und konnten das Feeling genießen. Wir waren total aufgedreht und glücklich, dass wir das alles sehen und erleben durften“, berichteten beide und zeigten sich über die Größe und das Angebot wie zum Beispiel die Mensa die rund um die Uhr geöffnet hat beeindruckt. 
Die Einblicke ins Athletendorf verstärken jedenfalls ihren Wunsch nach der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. „Ich hab sofort gedacht, dass ich alles daran setzen möchte um dieses besondere Gefühl im nächsten Jahr nochmals erleben zu dürfen!“, brachte Verena Hantl den Motivationsschub auf den Punkt. AMR