Qualifikation für Olympia vertagt

Der Kanu-Rennsport World Cup in Duisburg war die erste Gelegenheit für die Athleten des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) das Ticket für die Olympischen Spiele in Rio zu buchen. Dieses Ziel hatte auch Verena Hantl und Sabine Volz von den Rheinbrüder Karlsruhe.
Beiden Karlsruherinnen wurde keine leichte Aufgaben angetragen, sie mussten sich im stark besetzten Einerkajak-Feld (200 und 500m), unter anderem mit der amtierenden Weltmeisterin über beide Strecken, Lisa Carrington, behaupten. Verena Hantl und die Potsdamerin Conny Waßmuth, die im letzten Jahr beide im Viererkajak bei den Weltmeisterschaften Bronze erkämpften, mussten den internationalen Vergleich über die 500 Meter antreten.
Die Olympia-Qualifikation durch eine Platzierung auf dem Podest bzw. die Erfüllung der Zeitnorm, war für beide deutsche Athletinnen eine zu hohe Hürde.
Doch sowohl Hantl als auch Waßmuth werden bereits am kommenden Wochenende beim World Cup in Racice/Tschechien (27.05.-29.05.) eine weitere Chance bekommen, sich für Rio zu qualifizieren. Beim zweiten World Cup der Saison ist keine Normzeit mehr erforderlich, sondern es wird rein darum gehen, bestes deutsches Boot zu sein. Sprich: Schlägt Verena Hantl ihre ehemalige Viererpartnerin Conny Waßmuth, hat sie das Ticket für die Olympischen Spiele gelöst. Den Viererkajak werden nach einem internen Ausscheid, Sabrina Hering, Steffi Kriegerstein und die bereits qualifizierten Franziska Weber und Tina Dietze bestreiten. 

Sabine Volz_Duisburg
Sabine Volz hatte sich einen anderen Ausgang der Olympia-Qualifikation gewünscht. ©AMR

Sabine Volz gewinnt das Qualifier und hat trotzdem das Nachsehen
Die Voraussetzungen für das Erreichen eines Olympia-Quotenplatzes hat Sprinterin Sabine Volz beim European Olympic Canoe Sprint Qualifier auf der Wedau in Duisburg, der dem World Cup voraus ging, mit ihrem Sieg im Einerkajak über 200 Meter komplett erfüllt. Doch das Reglement des Internationalen Kanu-Verbands (ICF) war nicht auf ihrer Seite: Da die Ex-Rheinschwester Sabrina Hering den Einerkajak über 500 Meter ebenfalls gewann, die Nationen bei der Nachqualifikation aber in einer Bootsklasse (Einerkajak) nur einen Quotenplatz einfahren können und die lange Distanz bei der Nachqualifikation von der ICF zuerst gewertet wird, ging der Quotenplatz auf das Konto von Sabrina Hering. Für das deutsche Damenteam ist diese Regelung ein klarer Nachteil, da jede Nation eigentlich sechs Quotenplätze erreichen kann, dem Team damit aber nur fünf Plätze zur Verfügung stehen. Bitter für Sabine Volz, denn damit endete der Traum von Olympia, obwohl sie eigentlich die Kriterien erfüllt hatte. Den anschließenden World Cup beendete die 25-jährige Rheinschwester auf dem 15. Rang.

Canadierfahrerin Cathrin Dürr für die es in der nicht-olympischen Canadierklasse in diesem Jahr um die Teilnahme bei den Europameisterschaften in Moskau geht, gelang beim World Cup im Einercanadier über 200 Meter ein beachtlicher dritter Rang im B-Finale. Im Zweiercanadier mit Johanna Handrick aus Leipzig überquerten die beiden Linksschläger als siebte die Ziellinie.

AMR