Isabel Friedt mit neuem Spaß zum 6. Platz bei der Marathon-EM

Isabel Friedt und Alexej Karle bei der Marathon-EM Foto: ©privat

Manchmal kommt es im Leben anders als man denkt. Dieses Sprichwort könnte gerade für Isabel Friedt erfunden worden sein. Vor etwas mehr als einem halben Jahr wollte sie das Paddel an den Nagel hängen: Keine Motivation mehr. Nun belegt sie einen beachtenswerten sechsten Rang bei den Marathon Europameisterschaften in Ponte de Lima/Portugal.

Die 23-jährige nahm sich im Herbst eine Auszeit und genoss ein wenig das Leben. Doch die Sehnsucht, das Paddel und das Boot zu schnappen, auf das Wasser zu gehen und der Welt zu entgleiten, erstarkte im Februar erneut. Sie schloss sich der Trainingsgruppe der Rheinbrüder wieder an und mit den ersten Trainingseinheiten kam der Spaß zurück und mit der Freude auch wieder gute Zeiten. „Es hat sich bei mir gezeigt, was die Trainer früher immer gesagt haben: ohne Druck war ich auf einmal wieder schnell und hatte einfach Spaß!“, so die U23-Europameisterin von 2015. Isabel Friedt bemerkte von Tag zu Tag eine Leistungssteigerung und kam zu dem Entschluss die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon bestreiten zu wollen. Schon immer zeichnet sie ihre enorme Ausdauer aus und so war es nicht verwunderlich, dass Friedt die Deutsche Marathon-Meisterschaft im Einerkajak der Damen für sich entschied. Der Sieg war gleichbedeutend die Qualifikation für die Europameisterschaften in Ponte de Lima.

Motiviert aber nicht überehrgeizig ging Friedt die 26,2 km auf dem 3,6 Kilometer-Rundkurs bei der EM am Wochenende an. Die erste Runde bestritt sie überraschend in der Führungsgruppe, musste jedoch danach abreisen lassen. „Das Grundtempo war einfach zu hoch“, so Friedt nach dem Rennen, welches sie bis zur Hälfte in der unmittelbaren Verfolgergruppe bestritt aber dann durch eine Kenterung zu Beginn der vierten Runde ganz alleine zu Ende fahren musste. Sinnbildlich für die neue Lockerheit von Isabel Friedt war dann auch ihr Fazit: „Ich bin total happy mit dem Rennen, auch wenn die Kenterung durch eine Unachtsamkeit unnötig war.“

Bei der Marathon-EM war außerdem der Junior Alexej Karle am Start. Mit dem elften Platz im Zweierkajak und dem 16. Platz im Einerkajak musste er zwar Lehrgeld bezahlen, freute sich jedoch über die gemachten Erfahrungen: „es ist einfach etwas ganz anderes international zu starten.“
AMR