Brüßler und Hofmann schrammten zum World Cup Auftakt nur knapp an der Medaille vorbei

Szeged/Karlsruhe, 13. Mai 2023:  Das neuformierte Flaggschiff mit den beiden „Rheinschwestern“ Sarah Brüßler und Katinka Hofmann präsentierten sich beim ersten World Cup der Saison mit starken Rennen und fuhren nur knapp am Podium vorbei.

So gut besetzt wie in diesem Jahr war das Teilnehmerinnenfeld im Viererkajak der Damen selten. 28 Boote, aus 25 Nationen kämpften in der Kanuhochburg Szeged/Ungarn um die Plätze. Bereits nach einem gelungen Vorlauf, den die Crew von Damenkajak-Bundestrainer Ralf Straub nur knapp hinter Neuesseland beendete, war das Selbstbewusstsein bei Lena Röhlings (Berlin), Katinka Hofmann, Sarah Brüßler (beide Karlsruhe) und Enja Rösseling (Essen) gestiegen. Mit dem guten Gefühl, dass sie im Vorlauf nicht alles gegeben hatten, gingen sie ins Semifinale, indem sie sich für den Endlauf qualifizierten.
Im Finale sicherte sich das Team aus China im Rennverlauf die Goldmedaille, nachdem dieses Quartett bereits im Semifinale mit der schnellsten Zeit überzeugen konnte. Dahinter platzierten sich die Boote aus Spanien und Neuseeland, knapp vor den deutschen Damen. Das neuformierte deutsche Boot blieb über das gesamte Rennen in Reichweite zu den führenden Teams, konnte gegen Ende noch Boden gut machen und kam lediglich Dreizehntel hinter den Drittplatzierten Neuseeländerinnen ins Ziel. „Das war ein super starker Einstand des neuen Viererkajaks. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf die Mädels, dass sie das Boot innerhalb nur einer Woche so zum Laufen gebracht haben!“, resümierte Damenkajak-Bundestrainer Ralf Straub direkt nach dem Rennen. 

Auch seine Schützlinge aus Karlsruhe waren mit dem Wettkampf zufrieden. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Finale. Wir konnten noch Schwierigkeiten aus dem Semifinale abstellen und sind trotz windbenachteiligter Bahn, ein richtig gutes Rennen gefahren.“, so Katinka Hofmann, nach ihrem World Cup Debüt. Ihre international erfahrene Teamkameradin Sarah Brüßler konnte Szeged ebenfalls viel Gutes abgewinnen: „Das war mein ersten Viererrennen im Weltcup und hat mir richtig Spaß gemacht. Ich habe mir schon im Vorhinein gedacht, dass wir um die Medaillen mitfahren können, weil wir vier relativ gleichstarke Mädels sind und das haben wir nun hier mit dem Rennen auch gezeigt.“

Nicht ganz nach Plan lief es für den in Karlsruhe lebende Refugee-Athlet Saeid Fazloula. Auch bei ihm war die Teilnehmerzahl mit 62 Einerfahrern rekordverdächtig. Leider musste der frischgebackene Familienvater entgegen der Saisonplanung, sein Wettkampfdebüt auf dem World Cup in Szeged geben, da er krankheitsbedingt im Vorfeld keine Regatta in Deutschland fahren konnte. Bei seinem ersten Start, nach den Weltmeisterschaften 2022, über die 500 Meter musste Fazloula der fehlenden Rennpraxis Tribut zollen und bereits nach dem Vorlauf die Segel streichen. Über die olympische 1.000 Meterdistanz lief es dann schon besser und er konnte sich für das F-Finale qualifizieren, welches er souveräne mit eineinhalb Sekunden Vorsprung für sich entschied.

Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann konnte das Spektakel nur aus der Ferne über den Livestream beobachten. Was er hier bei den Kajak-Damen sah stimmte ihn jedoch sehr positiv. „Wir sind noch sehr früh in der Saison und der Vierer, in dieser Besetzung, hat hier sein ersten Rennen gefahren. Ich denke, die Mädels haben eine sehr gute Leistung gezeigt und sind auf einem guten Weg Richtung WM im August, allerdings werden auch anderen Nationen wie Polen und Ungarn mit Sicherheit noch deutlich zulegen, da es um die Quotenplätze für Olympia geht.“

MaT