Acht Medaillen für die Rheinbrüder bei internationaler Junioren-Regatta in Bratislava

Karlsruhe, 27. Mai 2024: Die Karlsruher Junioren-Nationalfahrer/innen waren am Wochenende bei der internatio- nalen Regatta im slowakischen Bratislava gefordert. Canadierfahrerin Cheyenne Heidl gelang es dabei, bei vier Wettkämpfen auch vier Mal auf dem Podium zu stehen. Leni Kliment und Katharina Nikolay erhielten einen Dop- pelstart, bei dem ihnen ebenfalls die maximale Medaillenausbeute gelang. Den „Beutezug“ komplettierte der Karlsruher Neuzugang Jaron Schulz.

Die slowakische Hauptstadt war für die 15-jährige Canadierfahrerin Cheyenne Heidl ein sehr gutes Pflaster, um international Erfahrung zu sammeln. Einen gelungenen Auftakt schaffte sie mit ihrer Zweierpartnerin Selina Ger- chel (Potsdam) mit dem dritten Platz über die 1.000 Meter. Wenngleich das Rennen nach vorne schon früh ent- schieden war, schaffte es das Karlsruher/Potsdamer-Duo, das polnische Boot auf Position vier liegend, knapp sechs Sekunden hinter sich zu lassen. Auf halber Distanz zeigten die beiden ebenfalls ein solides Rennen, waren näher an den beiden Erstplatzierten und sicherten sich erneut Bronze. Zum Abschluss der Regatta standen dann noch die Rennen im Großboot an. Im Vierercanadier zeigte die deutsche Crew mit Selina Gerchel, Carlotta Lose (Potsdam), Larissa Noelke (Berlin) und der Rheinschwester, dass sie das Maß der Dinge an diesem Wochenende waren. Mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vollendete Heidl ihr Medaillenset, nachdem sie im Einercanadier über 200 Meter bereits Silber gewonnen hatte. Im Sprintrennen musste sie lediglich ihrer deutschen Teamkame- radin Carlotta Loske den Vortritt lassen. „Da ist es am Start nicht gut gelaufen!“, berichtete Heidl und kommen- tierte auch die weiteren Einsätze durchaus selbstkritisch: „Im Zweier hätte ich mir mehr erhofft, aber das Boot war sehr wackelig unterwegs. Dafür hat der Vierer richtig Spaß gemacht, aber auch der kann noch besser laufen.“

Eine ähnliche Situation erlebte ihre Vereinkameradin Katharina Nikolay im Einerkajak. Auch die 18-Jährige er- wischte den Start nicht perfekt und musste sich um zwei Zehntel Finja Hermanussen vom KC Limmer geschla- gen geben, gewann aber souverän die Silbermedaille. Das abschließende Rennen im Viererkajak bestritt Nikolay mit der „Neu-Rheinschwester“ Leni Kliment sowie Ricka Kuinke (Berlin) und Caroline Heuser (Oberhausen). Das deutsche Quartett musste nach dem Start zunächst damit klarkommen, dass die startstarken Polinnen in Füh- rung gingen. Doch das von Maren Knebel trainierte Team blieb ruhig und holte über die Strecke Stück für Stück auf, sodass sie am Ende mit einer dreiviertel Bootslänge Vorsprung gewannen. Maren Knebel, die in diesem Jahr als DKV-Bundesauswahltrainerin die Kajak-Damen im Juniorenbereich unter ihrer Obhut hat, war mit dem Ab- schneiden ihres Teams zufrieden: „Für den ersten internationalen Einsatz dieses Jahr bin ich mit den Rennen zu- frieden. Im Grundlagen-Trainingslager müssen wir sicher noch an der ein oder anderen Feinabstimmung arbeiten und aufgrund des WM-Zeitplans auch noch die Einsatzkonzeption anpassen. Aber fürs Erste war das richtig gut.“ Die super Leistungen aus Karlsruher Sicht komplettierte Leni Kliment zudem mit einem Bronzerang im Einerkajak über die 1.000 Meter. Die 18-jährige Schlagfrau des Viererkajaks hatte zu Beginn des Wettkampfs ihre Mühen, aber steigerte sich gegen Ende des Rennens immer mehr und sorgte mit einem gelungenen Endspurt dafür, dass sie den Abstand zur viertplatzierten Polin vergrößern konnte. Mit Carolin Heuser und Nele Reinwardt (Dresden) gewannen zwei herausragende deutsche Ausdauerspezialistinnen das Rennen.



Lange musste der Neuzugang der Rheinbrüder, Jaron Schulz, auf seinen Einsatz warten. Am Abschlusstag stand für den gebürtigen Koblenzer gemeinsam mit Julius Mühlnickel (Neubrandenburg), David Nedotopa (Leipzig) und Julian Schmiech (Heilbronn) der Viererkajak über 500 Meter auf dem Programm. Dem deutschen Vierer gelang ein perfekter Start. Insgesamt sind sie von der Schlagzahl am oberen Limit gefahren, haben das Rennen aber stark und sicher nach Hause gebracht. Der Abstand zum Rest des Feldes betrug am Ende zwei Sekunden.

Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann verfolgte alle Rennen vor Ort mit Freude. Der Deutsche Kanu-Verband hat den international erfahrenen Coach in diesem Jahr um eine Rückkehr in seine alte Position als Cheftrainer des deutschen Nachwuchses gebeten. Durchaus zufrieden zog er Bilanz: „Das meiste, was ich da gesehen habe, hat mir gefallen. Jetzt haben wir noch einige Wochen bis zu den Weltmeisterschaften. Diese werden wir nutzen und noch an der ein oder anderen Stellschraube arbeiten, um es dann mit der kompletten Weltspitze aufnehmen zu können.“ Die Junioren-Weltmeisterschaften finden vom 17. bis 21. Juli in Plovdiv, Bulgarien, statt.
MaT