WM-Medaillen für Kliment, Nikolay und Schulz

Karlsruhe/Plovdiv, den 19. Juli 2024: Der erste Finaltag bei den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften in Plovdiv/Bulgarien bescherte den Rheinbrüdern gleich drei glückliche MedaillengewinnerInnen. Im Viererkajak über 500 Meter bei den Juniorinnen verteidigten Leni Kliment und Katharina Nikolay gemeinsam mit Caroline Heuser (Oberhausen) und Ricka Kuinke (Berlin) den Vize-Weltmeistertitel des vergangenen Jahres. Ebenfalls im Viererkajak bei den Herren Junioren erkämpfte sich der Neu-Rheinbruder Jaron Schulz mit Julius Mühlnickel (Neubrandenburg), David Nedotopa (Leipzig) und Julian Schmiech (Heilbronn) in einem packenden Rennen die Bronzemedaille.

Fast einen Fehlstart produziert und dann ein starkes Rennen abgeliefert – so könnte man die Silberfahrt des deutschen Damen-Junioren-Vierers über 500 Meter beschreiben. Katharina Nikolay schmunzelte nach dem Rennen beim Warten auf die Siegerzeremonie: „Leni ist erst einmal in den Startschuh geknallt.“ Lachend verteidigte sich die Schlagfrau: „Ich dachte, der schießt das Rennen schneller los!“ So fröhlich steckten die beiden den Rennauftakt weg, da es im Anschluss ein sehr gutes Rennen war, bei dem sie sich Stück für Stück vom Rest des Feldes absetzten und sich an den siegreichen ungarischen Vierer heranpirschten. „So eng war es noch nie mit den Ungarinnen“, war auch die verantwortliche Trainerin aus Karlsruhe, Maren Knebel, überglücklich mit dem Ausgang des Rennens.

©Martina Tirolf

Nur wenige Minuten später konnte das Rheinbrüder-Lager erneut jubeln. Im Kajak-Junioren-Viererfeld war das Rennen über die 500 Meter an Dramatik kaum zu überbieten. Hinter dem starken ungarischen Boot war das Feld über weite Strecken sehr eng zusammen. Das portugiesische Team lag die ersten 250 Meter an zweiter Position, ehe das Boot aus der Ukraine sich nach 350 Metern an ihnen vorbeischob. Das deutsche Flaggschiff mit dem Neu-Karlsruher Jaron Schulz, Julius Mühlnickel (Neubrandenburg), David Nedotopa (Leipzig) und Julian Schmiech (Heilbronn) hielt über das komplette Rennen Kontakt zu den Medaillenrängen und konnte mit einem taktisch klug gefahrenen Endspurt, mit deutlich größerer Geschwindigkeit am Ende, auf den letzten Metern den portugiesischen Vierer abfangen und sich auf den Bronzerang schieben. Es ging so eng zu, dass im Ziel die deutsche Crew nicht jubelte, da sie sich ihrer Medaille nicht sicher war. Umso größer war die Freude, als auf der Leinwand die Platzierung erschien.

Als nächstes war Gesine Ragwitz im Einerkajak über 1.000 Meter an der Reihe. Die 20-jährige U23-Vizeweltmeisterin im Viererkajak über 500 Meter des vergangenen Jahres bewies mit einem sehr gut gefahrenen Vorlauf und der zweitbesten Zeit, dass sie auch über den nicht-olympischen Kilometer in der U23-Weltspitze mithalten kann. Am frühen Freitagmorgen, bei bereits knapp 30 Grad, hatten alle auf der Regattastrecke ihre Mühen mit dem Wetter. Doch davon ließ sich die KIT-Studentin nicht beirren, mit dem Ausgang der Medaillenvergabe hatte sie an diesem Tag trotzdem nichts zu tun. „Ich war damit, wie ich das Rennen gefahren bin, zufrieden. Es war, glaube ich, heute einfach nicht mehr drin“, analysierte sie den sechsten Rang.

©Martina Tirolf

Ihr U23-Teamkamerad Tim Bechtold war mit dem achten Platz im Vierercanadier-Finale über 500 Meter nicht ganz so glücklich. Gemeinsam mit David Töpel (Magdeburg), Florin Bange und Hannes Müller (beide Potsdam) konnte er das Finale nicht wie geplant zu Ende fahren, da die deutsche Crew 200 Meter vor dem Ziel zu viele Wellen der führenden Boote abbekommen hatte und das Team mehr Mühe hatte, sich in der Bahn zu halten, als ihre Renntaktik umzusetzen.

Alles in allem zog Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann, der in Plovdiv als verantwortlicher Teamleiter der deutschen Mannschaft vor Ort ist, eine erste positive Bilanz: „Die Erfolge der beiden Junioren-Vierer waren stark herausgefahren und insbesondere bei den Jungs nicht unbedingt zu erwarten.“ MaT

Für Samstag und Sonntag stehen aus Rheinbrüder-Sicht noch folgende Entscheidungen an:

Samstag:


– Finale C4 500 m Junioren: Cheyenne Heidl, Carlotta Loske & Selina Gerchel (beide Potsdam),  Larissa Nölke (Berlin)

– Finale K2 500 m: Gesine Ragwitz & Enja Rößeling (Essen)

– Finale Junioren: K1 200 m: Katharina Nikolay

– Finale C2 Mixed 500 m Junioren: Cheyenne Heidl & Fabio Scheler (Leipzig)

Sonntag:


– Finale C2 1.000 m U23: Tim Bechtold & David Töpel (Magdeburg)

– Finale C1 x Relay 5.000 m U23: Tim Bechtold & Lina Bielicke (Berlin)

Alle Ergebnisse der Weltmeisterschaften können unter der folgenden Webadresse abgerufen werden:
https://results.imas-sport.com/imas/regatta.php?competition=wettkampf_289