Grundlagentraining im Schnee

Es ist seit Jahren Tradition, dass die Karlsruher Kanuten mit dem Kanu- verband Baden-Württemberg ihren Jahresauftakt mit einem Konditionslehrgang in Oberwiesenthal starten. In den vergangenen Jahrzehnten hatte man oft schon allerhand Erfahrungen mit zu wenig Schnee gesammelt – diesmal kam es ganz anders. Die Bedingungen zum Start des neuntägigen Trainingslagers waren für die 23 Athleten und drei Trainer optimal und es wurden kräftig Kilometer auf den Loipen zurück gelegt.
„Drei bis vier Stunden waren die Kanuten am Tag auf Skiern. Dazu kamen Kraft- und Koordinationseinheiten“, berichtet Rheinbrüder-Trainerin Maren Knebel nach der Rückkehr aus dem Erzgebirge. Die Skilanglauf-Einheiten absolvierten die Kanuten während ihres Trainingslagers im örtlichen Skistadion oder auf den umliegenden Loipen. Diese waren aber an den letzten zwei Tagen des Lehrgangs gesperrt – zu viel Schnee auf den Bäumen und „Bruchgefahr“.
U-23-EM-Starterin Xenia Jost schätzte den Schneefall zwei Tage vor ihrer Abreise auf „etwa eineinhalb Meter Neuschnee – über Nacht“. Für die Sechste der U-23-EM im Zweierkajak war das sogar ein wenig Glück, denn sie stand erstmals auf Langlaufskiern und gegen Ende machte sich dies konditionell auch bemerkbar. „Das Skaten fiel mir am Anfang mega schwer, aber es hat viel Spaß gemacht. Ich musste zwei Tage kräftig üben, dann war ich bereit für die Loipe“, sagt Jost. Zimmerkollegin Isabel Friedt hingegen ist ein alter Hase in Sachen Skating und immer wieder gern mit dabei: „So eine Woche ist extrem anstrengend. Xenia und ich haben uns die ganze Zeit über gepusht.“ Damit das Trainingspensum am Ende des Lehrgangs auch ohne Schnee sichergestellt war, legte sich der Trainerstab kräftig ins Zeug. So konnten die Kanuten den Kraftraum und die Sporthalle des Olympiastützpunkt Chemnitz/Standort Oberwiesenthal nutzen.
Detlef Hofmann, der Cheftrainer Nachwuchs des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) und Chefcoach
der Rheinbrüder, freute sich nach der Rückkehr seiner Bundesstützpunkt-Athleten und -Trainer über das gelungene Trainingslager: „Nach der regenerativen Phase zwischen den Jahren, bietet so ein unspezifischer Einstieg mit hohen konditionellen Komponenten, den idealen Einstieg ins neue Jahr und bildet mit die Grundlage für einen erfolgreichen Saisonaufbau.“
Die kommenden Trainingslager finden nun in wärmeren Gefilden statt. Um auch im Boot kräftig Kilometer zu sammeln, wird es für die meisten in den nächsten Wochen nach Sevilla in Spanien und Mertola in Portugal gehen. MaT